20. Mai 2013, Fare auf Huahine (Franz. Polynesien), Ozeanien

Ein Tag der Sinne: Wiederum schnorchelten wir und neben Haien sah ich Rochen und einen großen Schwarm Seenadeln, die neugierig und sehr nah um mich herum schwammen. Einfach toll!

Später schipperten wir langsam die Insel entlang zu einem weiteren Ankerplatz direkt vor dem Hauptort der Insel: Fare. Hier sprangen wir wieder ins Wasser und... huuuch...was für eine Strömung! Wir werden sofort weggezogen und kamen nur mit Mühe wieder ans Boot. Fortan ließen wir nun beim Baden zwei Fender an einer Leine im Wasser treiben.

Lümmeln im Loungsessel, Cocktail am Hals und der hiesige Mahi Mahi Fisch zerging auf der Zunge. Vor unserem Ankerplatz gab es es feines Resort mit sehr gutem Restaurant! Ja, wir ließen es uns auch abends gutgehen!

 

 

 

 

19. Mai 2013, Huahine (Franz. Polynesien), Ozeanien

Wir verholten das Schiff innerhalb des Riffs und machten an einer weiteren Lagune, in der Avea Bay, fest. Hier sollen sich Riffhaie und Mantas tummeln. Ich sah beim Schnorcheln ein paar kleine Haie und andere Fische, aber Katrin hatte Glück: Sie sah einen riesigen Manta, der sich auch noch zu ihr hochdrehte... da stockte ihr aber das Herz! Mantas sind nämlich zwischen 5 und 9 Metern groß. Sie gelten zwar als ungefährlich... aber weiß man das wirklich so genau?

 

Am Nachmittag waren wir allein an Bord unser Yacht. Die anderen machten einen Landausflug und wir... das bleibt unser Geheimnis...;-)

 

 

 

 

 

 

 

18. Mai 2013, Huahine (Franz. Polynesien), Ozeanien

Ja, ja....die kräftigen Winde....

Die Überfahrt von Raiatea zur nächsten Insel Huahine hatte es in sich. Bis zu 4 Meter hohe Wellen die von allen Seiten kamen, teilweise böiger Wind und die Sonne brannte erbarmungslos. Während Ulli die Überfahrt genoss, übers ganze Gesicht strahlte, mit dem Skipper scherzte, wurde ich von Minute zu Minute ruhiger, blasser, dann grüner, bis ich anfing, die Fische zu füttern. Verdammt, das ging ja gut los.

Aber ich erholte mich gegen Nachmittag und freute mich mit allen anderen über die Delphine, die uns begrüßten.

 

Wir fuhren in eine Lagune und ankerten vor einer Südseekulisse: innerhalb des Riffs dieses Archipels erstreckte sich ein türkisblauer Kranz vor unseren staunenden Augen. Von außen schlugen die Wellen meterhoch gegen das Riff und versprühten eine wunderschöne Gischt, bevor sie brachen. Die Insel war bergig und der Regenwald wuchs bis an den Strand. Palmen standen auf dem Sand und lockten uns herüberzukommen. Pfahlhäuser mit Strohdächern und Terrassen passten ins Südseebild. Wir sprangen von Bord und schwammen unsere erste Runde rund ums Schiff! Herrlich!

 

Es gab auf dieser Tour insgesamt 9 teilnehmende Boote mit ca. 50 Seglern. Alle waren heute zu einem Willkommenessen eingeladen und so fuhren wir mit dem Beiboot (Dinghi) zum Restaurant, das auch auf Pfählen und über dem Wasser gebaut war. Als wir zurück fahren wollten, war unser Dinghi weg. Es wurde versehentlich von anderen Seglern genommen. Eigentlich kein Problem, denn wir nahmen ganz einfach deren Boot. Nur hatte dies kein Benzin mehr! Uuups, und nun? Da standen wir mit hängenden Ohren - aber am Ende schleppte uns ein Wassertaxi zurück zur Yacht. Und bei einem Cocktail an Deck ging der erste Segeltag zu Ende.

 

 

17. Mai 2013, Utoroa auf Raiatea (Franz. Polynesien), Ozeanien

Ein weiteres Highlight unserer Weltreise sollte heute mit einer 14 tägigen Segeltour rund um Tahitis Gesellschaftsinseln beginnen!

Wir flogen von Papeete nach Utoroa und lernten den Rest unserer Crew kennen: Katrin, Sepp und Erhard aus Dachau, Peter aus Aachen, Ira aus Frankfurt und Catrin aus Berlin. So waren wir ein bunter Haufen aus allen Ecken Deutschlands.

Auch sahen wir unsere Yacht heute zum ersten Mal. Majestätisch lag sie im Hafen. 52 Fuß, also knapp 16 Meter lang, schneeweiß und überaus einladend. Da lachte unser Herz!

 

Wir acht teilten uns auf: eine Hälfte kaufte Proviant, die andere checkte das Boot. Da die Wettervorhersage kräftige Winde vorhersagte, entschieden wir uns heute im Hafen zu bleiben. Einige Kilometer entfernt gab es ein nettes Restaurant mit life Musik und der Chef bot sogar einen shuttle Service an. So verbrachten wir dort auf der Terrasse einen netten Kennenlernabend unterm Sternenhimmel mit fangfrischem Fisch und einigen Gläsern Wein.

 

 

16. Mai 2013, Papeete Tahiti (Franz. Polynesien), Ozeanien

Abhängen, lesen, einschlafen, lesen, essen, in den Pool springen, sonnen, abhängen, lesen, wieder einschlafen, essen, wieder in den Pool springen, sonnen, abhängen, duschen, essen, abhängen...

 

 

 

 

 

 

 

15. Mai 2013, Papeete Tahiti (Franz. Polynesien), Ozeanien

Altert man eigentlich gar nicht, wenn man einen Tag ein zweites Mal erlebt?

Wir waren nun hinter der Datumsgrenze und hatten erneut den 15. Mai 2013!

 

Jünger fühlten wir uns nicht, dafür aber sehr müde, als wir frühmorgens auf Tahiti landeten. Also schliefen wir in unserer kleinen Pension bis zum Mittag, schwammen dann im Pool, relaxten, kauften ein und genossen ein Dinner im exotischen Garten: Weintrauben, Käse, Baguette und Rotwein zum Spülen...

 

 

15. Mai 2013, Flugzeug Neukaledonien (Melanesien), Ozeanien

Unsere Priorität des heutigen Tages vor der Weiterreise über die Datumsgrenze: die Website aktualisieren...

 

 

 

 

 

 

14. Mai 2013, Noumea Neukaledonien (Melanesien), Ozeanien

Na, da sind sie ja wieder. Stark und voller Tatendrang. Vollständig wiederhergestellt! Vorsichtig, mit liebkosenden Worten, steckte ich erst die eine, dann die andere in den kleinen Schlitz hinein. Die vier Zauberzahlen hinzugefügt und wie bei einem Daddelautomaten in der Kneipe, wenn die große Serie erscheint, purzelten hier nicht die Geldstücke, dafür aber bis zum Limit gehend, die Geldscheine aus dem Automaten.

Unsere Kreditkarten funktionierten wieder! Juhu!

 

Auf dem Rückweg wurde ich drei Mal Zweiter: Der Bowl spielende Neukaledonier von gestern war wieder am Strand und warf die Kugeln mit ein paar Freunden. Als er mich entdeckte, schüttelte er mir die Hand wie einem alten Kumpel und forderte mich auf, seinen Platz beim Spiel zu übernehmen. Tja, da staunten die alten Hasen nicht schlecht, dass ein Hamburger Jung so gut zielte....:-)

 

 

13. Mai 2013, Noumea Neukaledonien (Melanesien), Ozeanien

Die Sonne schien wieder nach einigen trüberen Tagen zuvor. Am Strand war so Einiges los: Surfer, Kiter, Stand up Paddler, Kajak Fahrer. Einige machten Picknick, einige lasen, rauchten filterlose Zigaretten oder sonnten sich. Wir wurden auf einen älteren Herren aufmerksam, der seine Bowlkugeln mit einem am Band befindlichen Magneten aufhob. Hier wird sich nicht mehr gebückt, nee, hier nicht... Wir versuchten mit ihm ins Gespräch zu kommen, was aufgrund sprachlicher Barrieren aber leider schnell endete.

Wir beobachteten ein paar Gärtner, die mit Baguette und Wasser ihre Mittagspause abhielten und sich gegenseitig foppten.

Eine entspannte, südländische, ja, französische Athmosphäre.

 

 

12. Mai 2013, Noumea Neukaledonien (Melanesien), Ozeanien

Sie hatten uns über 10 Monate treue Dienste geleistet. Es waren keine Ausfälle zu beklagen. Leicht zu handhaben, leicht zu tragen. Keine Probleme und dennoch: Sie spuckten nichts mehr aus! Unsere Kreditkarten streikten seit 2 Tagen! Auch hatten wir kein Bargeld mehr. Alles ausgegeben. Unsere Kreditkarten hatten einen Burn out. Sie waren ausgelutscht. Müde, schlapp, am Ende. Das Ticket nach Hamburg, das Inselhopping in der Südsee, die bevorstehende Segeltour rund um Tahiti und das Mietauto und die Unterkünfte auf Neukaledonien waren in der kurzen Zeitspanne für unser Limit einfach zu viel. Da saßen wir nun sozusagen nackt, mit herunter gelassenen Hosen in unserem Hotel. Aber wir wären nicht wir, wenn uns das wirklich tangieren würde. Wir frühstückten ausgiebig, genossen die Lage des Hotels mit Aussicht auf zwei wunderschöne Inseln und ließen abends im Restaurant auf's Zimmer anschreiben. No worries...;-)

 

 

11. Mai 2013, Noumea Neukaledonien (Melanesien), Ozeanien

Wir haben uns in der Abgeschiedenheit des Südens ein "Gite" am Meer reservieren lassen! Das sollte unser "Heim" für die letzten Tage auf Neukaledonien sein. Wir freuten uns. Der Weg dorthin war durch die saftigen Weiden, Seen und Berglandschaften hübsch anzuschauen. Auch das Grundstück direkt am Meer, auf dem unsere Hütte stand, machte einen verträumten, gelassenen Eindruck auf uns. Der war am Ende leider trügerisch, denn die Reinlichkeit ließ sehr zu wünschen übrig. Wir sagten kurzerhand wieder ab und kehrten ein wenig niedergeschlagen zurück nach Noumea und "unserem" Hotel...

 

 

10. Mai 2013, Noumea Neukaledonien (Melanesien), Ozeanien

Schlechtes Wetter. Wir fuhren zurück in die Hauptstadt in unser erstes Hotel.

 

 

 

 

 

 

 

 

9. Mai 2013, Koné Neukaledonien (Melanesien), Ozeanien

In Hienghène gibt es zwei schön anzusehende vorgelagerte Inseln: Le Poule and Le Sphinx. Der Sage nach, sollen sie abgespaltene Felsbrocken sein, die ins Meer purzelten... naja, wir lassen das mal so stehen.

Auf einer anderen der vielen kleinen Inselchen sehen wir Araucaria- Bäume, die wie Pfeifenreiniger empor ragten und Spalier standen. Leider war das Wetter trüb und mussten es unserer Phantasie überlassen, wie es wohl bei Sonnenschein aussehen würde!

Die Ostküste hat in jedem Fall ein Lebenstempo, das weit entfernt ist von den französisch, westlichen Einflüssen. Eine komplett andere Welt, in der die Faszination des Tages damit verbracht wird, in Gruppen herum zu hängen, am Straßenrand Feuer zu machen, Gewehre über die Schulter zu hängen, ein bisschen mit der Machete zu wedeln, freundlich zu grüssen und dabei so skurril wie Captain Sparrow in "Fluch der Karibik" drein zu schauen...

...Ehrlich gesagt war mir nicht ganz wohl dabei, diese Begegnungen im Dämmerlicht und der Einsamkeit des Gebirges zu machen....

 

 

8. Mai 2013, Hienghène Neukaledonien (Melanesien), Ozeanien

Frühstück mit geschenkten Passionsfrüchten und Zitronen aus dem Garten unserer Wirtin. Na, so ließ sich der Tag doch gut angehen.

Für uns ging es heute an die Ostküste. Kilometerlang und stundenlang fuhren wir in ganz langsamer Geschwindigkeit durch viele Dörfer. Es gab keine Geschäfte, keine Tankstellen. Einfache Verkaufsstände säumten den Weg. Früchte, Muscheln und Kunsthandwerk wurde zum Verkauf angeboten. Häufig gab es Skulpturen aus Speckstein, mit dem immer wieder kehrenden Motiv eines maskenartigen Gesichts. Wir überquerten einen Fluss mit der letzten noch operierenden Fähre Neukaledoniens und kamen gerade noch rechtzeitig, um die letzte Hütte im einzigen Grands Hotel an der Ostküste zu ergattern. Glück gehabt! :-)

 

 

7. Mai 2013, Koumac Neukaledonien (Melanesien), Ozeanien

Wildpferde kreuzten die immer schlechter werdenden Straßen. Wir fuhren höher hinauf in den Norden. Wilder, einsamer, naturbelassener. Wege und Pfade, anstatt Straßen. Sand und Schlamm setzten unserem kleinen Wagen zu. Aber es sollte sich lohnen. Am Ende stand ein kleines, einsames Dorf auf fruchtbarer Erde. Die Früchte wuchsen in den Gärten, die Fische zog man aus dem angrenzendem Meer. Alles war einfach, überraschend aufgeräumt und dennoch ursprünglich. Wir guckten, wir linsten, wir schossen Fotos.

Eine große Anzahl Kinder wurde von zwei Frauen durchs Dorf geführt. Sie lachten, scherzten, hielten sich an den Händen.

 

Ein Stückchen weiter waren wir allein am Strand. Das Wasser herrlich warm, kein Laut war zu hören, nur die Wellen plätscherten leise. Wir machten Pause und sonst - nichts.

 

 

 

 

 

Unsere tägliche Expedition nach einer Unterkunft führte zum einem Campingplatz mit kleinen, charmanten und sehr sauberen Holzhütten. Die Vermieterin sprach nur französisch. Da holte Ulli aus den Tiefen ihrer Festplatte ihr Schul-Französisch raus und machte alles klar. Ich stand dort mit offenem Mund und großen Augen und war stolz wie Oskar - was meine Süße nicht alles kann!

Anmerkung Ulli: Verstehen ist gut, Sprechen aber eher dürftig!

 

 

 

 

 

 

6. Mai 2013, Koumac Neukaledonien (Melanesien), Ozeanien

Wir passierten heute einige Dörfer: Die Häuser selbst sind aus Wellblech oder Holz gebaut. Aber auch runde traditionelle Strohhütten waren im Dorfbild integriert, die uns total begeisterten.

 

 

Es fiel uns auf, dass die Frauen meist traditionelle bunte Kleider trugen. Diese Kleider haben stets einen ähnlichen Schnitt und sind in vielfältigen, bunten Stoffen geschneidert. Die Ureinwohner Neukaledoniens, Kanaken, winkten immer freundlich oder halfen gern, wenn wir nach dem Weg fragten.

 

 

So erreichten wir den Ort Koumac, in dem wir ein kleines, gemütliches Hotel mit Swimmingpool fanden.

Jeden Tag wie Gott in Frankreich speisen wollten wir nicht, so gab es Picknick im Bett...:-)

 

 

 

 

 

5. Mai 2013, Koné Neukaledonien (Melanesien), Ozeanien

Elf Tage, zwei Neugierige, ein Auto, vierhundert Kilometer Länge und fünfzig in der Breite. Das waren unsere Eckdaten für unseren Aufenthalt auf Neukaledonien.

Nach der erster Stunde schon die erste Erkenntnis: Anders als auf Tonga und Fidschi, ist diese Insel recht wohlhabend. Teure Autos und schicke Häuser aus Stein. Hier werden Nickel, Kupfer und Chrom im großen Maße abgebaut und Frankreich subventioniert seine ehemalige Kolonie mit reichlich Euronen.

Das Meer der Westküste wird geprägt von am Ufer stehenden Mangroven und einigen Segelbooten, die in den malerischen Buchten ankern.

 

Private oder kleine preiswerte Unterkünfte gab es auf der heutigen Strecke leider nicht. So checkten wir in einem der sechs Grands Hotels der Hauptinsel ein und ließen uns die französische Küche auf der Zunge zergehen.....man gönnt sich ja sonst nichts...;-)

 

 

 

 

 

 

4. Mai 2013, Noumea Neukaledonien (Melanesien), Ozeanien

Abreise, Ausreise nach Neukaledonien. Oder doch nicht?

Das Gepäck war aufgegeben und wir stärkten uns mit einen Burger und Pommes. Langsam schlenderten wir Richtung Sicherheitscheck. Nichts piepte, wir hatten keine Waffen oder unzulässige Flüssigkeiten dabei, also schien der Reise nach Neukaledonien nichts im Wege zu stehen. Nun kam noch die obligatorische Passkontrolle. Der Beamte tippte unsere Daten in den Computer und guckte und guckte. Er guckte so lange, bis er unsere Ausweise einem Kollegen gab und wir einen Schalter nach links rücken mussten. Auch der Beamte tippte und guckte und guckte, bis er nach langer Zeit fragte, mit welchem Flug wir eingereist wären und vor allen Dingen wann. "Tonga vor elf Tagen, mit dem letzten Flug", sagten wir. Er tippte und guckte weiter, bis er uns fragte, ob wir aus West- oder Ostdeutschland seien? ........Verdutze Gesichter und lachend sagten wir: "Aus Deutschland! West- und Ostdeutschland ist schon lange Geschichte und zwar schon über 20 Jahre. Ihr Computer braucht wohl ein Update ( diese freche Bemerkung stammte übrigens von Ulli )."

Da beugte er sich zu uns runter und sagte leise im vertraulichen Ton: " Der ist neu und das Update auch. Das Problem ist, dass er aus Sri Lanka kommt."

Und wieder lachten wir herzlich und durften dann aber endlich hindurchgehen... Oh Mann...!

 

 

 

 

3. Mai 2013, Fidschi (Polynesien), Ozeanien

Zu Gast im Dorf Namaquamaqua!

Kinny lud uns vor ein paar Tagen zum Essen bei ihr zu Hause ein. Treffpunkt: Brücke, 20 Uhr! Kinny erwartete uns bereits und führte uns durch den stockdusteren Wald ins Dorf. Wir überquerten 3 wackelige kleine Brücken. Frösche quakten. Stimmen waren zu hören. Bula, Bula! Wir wurden von Dorfbewohnern begrüßt. Einzig der Sternenhimmel leuchtete. Ankunft. Ihr Vater, Tevita, begrüßte uns. Groß, muskulös, haarlos, schwarz, mit seinen restlichen paar Zähnen freundlich lächelnd. Er bat uns herein. Wir gingen durch eine schmale, niedrige Tür und befanden uns in einem ca. 20 qm großem Raum. Bastteppiche lagen auf dem Boden. Links die Wand hatte weiße Regale mit Flaschen drauf. Die Wand vor uns war mit geklöppelten Wandteppichen bestückt und alten, verblichenen Familien- und Armeefotos von früher. Mehr war hier nicht drin.

Eine weitere, kleine, niedrige Tür führte am rechten Ende des Raum zum nächsten Zimmer. Das war Kinnys Reich. Ca. 15qm groß, quadratisch. Rechts eine Couch. Links ein Tisch mit 4 Stühlen. In der gegenüber liegenden Ecke stand ein großes Bett und ein Spiegel. Der Tisch war voll gedeckt mit Speisen aller Art, die auf Tellern, Platten und Schüsseln dekoriert waren: Fisch, Muscheln, Yams Wurzeln, Yams Blätter mit Kokos, Zwiebeln, Hähnchenfleisch, Roro, Krebsfleisch plus Kokoscreme plus Zwiebeln, in Ei gebratene Auberginen mit Wurzeln, Wassermelonen und Ananas.

Wir staunten und sprachen ein Lob über diese Vielfalt aus. Kinny erklärte uns, dass ihre ältere Schwester Lai das Essen für uns zubereitet hatte.

 

Kinny wurde aufgefordert, ein Gebet in englischer Sprache zu sprechen. Wir alle standen vor dem Tisch, die Hände gekreuzt, den Kopf gesenkt. Kinny bezog uns in ihr Gebet mit ein. Wir durften uns dann setzen.

Eine Schüssel mit Wasser und kleine Handtücher wurden gereicht. Vor dem Essen wurden sich am Tisch die Hände gewaschen.

Tevita forderte uns auf, langsam zu essen, damit Zeit zum Sprechen bleibt. Er sprach gut englisch und erklärte uns als erstes sein SOS: Sugar, Oil, Salt, dazu Lemon und Kokoscreme. Die fünf Hauptbestandteile zum Kochen auf Fiji. Danach erzählt er uns viel über sein Leben in der Armee. Er ist dadurch viel in der Welt herum gekommen und das hatte ihn u.a. nach Ägypten, Libanon, Frankreich, Schweden, Norwegen und Deutschland gebracht. Nun bekommt er eine Pension als Soldat: 160 Dollar im Monat, das sind ca. 70 Euro.

 

In seinem Dorf ist er Vizechef. Der "Chef" selbst wird meist für 3 Jahre gewählt. Führt er aber schlecht, kann er vorher abgewählt werden. Die Tradition verlangt, dass er regelmäßig in die Kirche geht. Tut er es nicht, kann er nicht Chef werden. Dann wäre sein Herz nicht gut genug. Zu sprechen und zu entscheiden gibt es in dem 200 Seelendorf reichlich. Die Themen reichen vom Gemeinschaftsraum über Kirche, bis hin zu Problembewältigungen, die Zukunft und die Tradition. Und wenn wir schon bei Tradition sind:

Seine Frau war an diesem Abend nicht dabei. Sie hatte die Aufgabe auf die Schweine aufzupassen, die 5 Kilometer vom Dorf entfernt in einem Stall schliefen. Wir hörten aufmerksam zu und waren fasziniert.

Von Hamburg und Deutschland sollten wir dann berichten und zeigten dabei die mitgebrachten Postkarten. Am meisten beeindruckt hatte das Motiv von der zugefrorenen Alster.

Das Essen war lecker, die Unterhaltung nett.

 

Wir wollten den Beiden für ihre Einladung und Gastfreundschaft etwas Persönliches schenken und so bekam Kinny Ullis Nagellack und ihr Vater meine Deutschlandflagge mit Signatur. Beide freuten sich sehr.

Gegen 23 Uhr wurden wir zurück gebracht. Bula, Bula schallte es aus den Hauseingängen. Die Bewohner hockten in ihren offenen Hütten auf dem Boden und unterhielten sich.

 

Was für ein interessanter Abend....boco!

 

 

 

2. Mai 2013, Fidschi (Polynesien), Ozeanien

Ist kalt heute, sagte "Torika" vom Service und schniefte ein wenig mit der Nase. Jaaaaaa, genau, dachten wir.....es sind nur noch 27 Grad, Zeit zu heizen...;-)

 

 

 

 

 

 

 

1. Mai 2013, Fidschi (Polynesien), Ozeanien

Seekrankheit. Jeder hat schon einmal von ihr gehört, viele hatten sie schon, wenige blieben verschont. Wir lernten Sarah und Erik kennen - Sie aus Kalifornien, er aus Schweden. Wie wir reisen sie gern und so gab es Einiges zu erzählen und zu lachen. Unter anderem diese Geschichte: Sarah wurde seekrank. Nicht auf einem Motorboot, nicht beim Segeln, schon gar nicht auf einer Yacht oder einem Ozeanriesen. Auch auf einem Fischerboot passierte es nicht, wo ja schon der ein oder andere die Fische gefüttert hatte. Nein, sie waren auf der zweistündigen Bootsfahrt zum Great Barrier Reef und als sie ankamen, mit Flossen, Brille und Schnorchel ins Wasser sprangen, wurde sie seekrank beim..... Schnorcheln.....! Alles andere, was weiter hätte passieren können oder passiert ist, überlasse ich jetzt der Phantasie.....:-)

 

Zum Sonnenuntergang ging ich mit meiner Gitarre zum Strand, setzte mich in den Sand und spielte. Kurz darauf kamen knapp 20 Jugendliche aus dem Dorf zum Rugby spielen, steuerten aber erst einmal auf mich zu. Bula, Bula grüßten sie freundlich und beobachteten mich. Sie wollten sehen, wie ich Gitarre spiele und schauten mir auf die Finger. Ich kündigte ein Stück aus unserer Heimat an und legte los mit: An der Eck steht'n Jung mit'm Tüddelband. Nett wie sie waren blieben sie bis zum Ende des Stücks. Danach liefen sie aber zum Rugby..... bis auf Lai. Der fünfzehnjährige Sohn eines Priesters spielte selbst einige Instrumente und so wechselten wir uns eine zeitlang singender und Gitarre spielender Weise ab.

 

 

30. April 2013, Fidschi (Polynesien), Ozeanien

Bei Ebbe ziehen die Jugendlichen und Kinder an den Strand und spielen Rugby. Heute waren es ca. 30. Alter, Größe, Geschlecht (wobei es hauptsächlich Jungen waren) Kleidung und Können spielten hier keine Rolle. Es wurde geworfen, geschossen, angetäuscht, Haken geschlagen, gelacht und gegrölt....ein friedliches Bild. Überall auf der Welt sind sie doch gleich: spielende Kinder.

 

 

29. April 2013, Fidschi (Polynesien), Ozeanien

Wir hatten an meinem Geburtstag 30 Grad und gefühlte 95% Luftfeuchtigkeit. Ab und an kamen leichte warme Regentropfen vom Himmel.

Von Ulli hatte ich einen Geburtstagskuchen, einen lieben Brief und einen mit Herzen dekorierten Geburtstagstisch bekommen. Frühstück wurde uns ins Zimmer gebracht: Frische Früchte, Bananenpfannkuchen, Toast, frischer O-Saft, Kaffee und Tee.

Foto: Fiji Jörg im Kajak

Anschließend gingen wir an den Strand zum Schnorcheln und Kajak fahren.

Den leckeren Kuchen verspeisten wir mittags. Wir saßen dabei unter unserer Terrasse und schauten in ein Buch. Der Oberkörper war im Trockenen, die Füße bis zu den Knien wurden mit warmen, feinen, tropischen Regen betröpfelt....:-) Zwischendurch badeten wir im Pool. Der war fast immer menschenleer.

Zum Sonnenuntergang an der Strandbar unterhielten wir uns mit einer Fidschianerin. Sie wohnt nebenan in dem 200 Seelendorf. Auf unsere Frage nach ihrem Familienstand sagte Sie: "Im Dorf sind alle miteinander verwandt. Wenn ich einen Mann kennenlernen will, muß ich ihn woanders suchen. Da wir hier sehr abgeschieden, weit ab der Hauptstraße und fern von anderen Orten sind, ist es für mich nicht so einfach."

 

Zum Abendessen überraschte mich ein Candlelight Dinner. Das hatte Ulli organisiert. Wir saßen unter einem Pavillion, mit vielen Kerzen dekoriert direkt am Pool. Weit weg von den anderen Gästen. Dezent wurde ab und zu nach unseren Wünschen gefragt. Das Essen war sehr gut, der Wein schmackhaft.

 

 

Kinny, sie ist im Service des Resorts angestellt, überreichte Ulli ein paar Geschenke. Handwerkskunst in Form von Ketten, Ohrringen und kleinenTaschen. Sie bat um die Erlaubnis von ihrem Vater, bei dem sie noch im angrenzendem Dorf wohnt, uns die Sachen zu schenken. Sie sagte: "Es gab hier noch keinen Gast, der so freundlich und interessiert an uns war." Das hatte uns sehr berührt.

 

Ein wirklich ungewöhnlicher, interessanter und sehr schöner Geburtstag....:-)

 

 

 

28. April 2013, Fidschi (Polynesien), Ozeanien

Heute war Sonntag, heute war Kirche. Das 200 Seelendorf hat ähnlich wie auf Tonga, eine einfache Kirche. Auch hier kamen viele zum Gottesdienst und sangen ihre Lieder mit Hingabe. Gänsehaut Feeling. Wir wurden herzlich begrüßt und sollten uns auch gleich in die erste Reihe setzen. So bekamen wir alles hautnah mit.

Wir statten Ima, die Supermarkt- und Restaurantbesitzerin, anschließend noch einen Besuch ab und bestellten uns für morgen, den 29.4. ein Geburtstagsessen. Auf Fidschi, in einen kleinen Dorf, direkt am Wasser, unter Palmen, in einfachsten Verhältnissen, Romantik pur. So stellte ich mir das jedenfalls vor. Wir unterhielten uns noch ein wenig mit Ima und guckten dabei immer wieder zu ihrem kleinen Hund, der sich ständig kratzte. Der wird doch nicht.... hat er tatsächlich?....ja, dieser kleine Kerl steckte voller Flöhe und kam auch noch zutraulich näher. Also, vielleicht war es Einbildung, aber anschließend juckte es einfach überall. Da waren wir uns später einig: Das Essen wird wieder abgesagt....Romantik hin oder her...!

 

 

 

27. April 2013, Fidschi (Polynesien), Ozeanien

Wir saßen auf unserer halbüberdachten Terrasse und ließen unsere Füße vom warmen Regen nass werden. Kneipp auf Fidschianisch...;-)

Die Pflanzen in dem tropischen Garten vor uns glänzten. Es roch frisch und ein bisschen nach Franjipani.

Der Regen trübte uns aber gar nicht. Ganz im Gegenteil, so nutzten wir zwischendurch die Möglichkeit, unsere wunderschöne Luxus-Suite zu genießen: Wie schon auf Bali ist unsere Dusche draußen. Inmitten eines kleinen Innenhofes mit Kieselsteinen auf dem Boden und einigen Grünpflanzen am weißen Mauerwerk, wurde sie in einer Ecke installiert. Ein Hochgenuss, bei den warmen Temperaturen unter freiem Himmel zu duschen. Und in dem Ausguss wohnten zwei Krebse, die bei dem ablaufenden Schaumwasser aus ihrem Versteck krabbelten....:-)

 

Die Suite selbst hat ein großes, äusserst bequemes Bett. Davor steht eine geschwungene Bettbank im Kolonialstil.

Ein ovaler Tisch mit zwei Stühlen an den Kopfenden, eine Ledergarnitur über Eck und ein Schreibtisch vervollständigten das Interieur. Der Kühlschrank war unterhalb der Teebar in einem Schrank untergebracht und belästigte somit nicht das luxoriöse Ambiente.

Die Zimmerdecke ist zur Mitte spitz zulaufend und hat eine Höhe von ca. 4 Metern. Die dunklen Balken an der Decke sehen edel aus und stehen im schönen Kontrast zu den hellen Wänden und Fliesen. Geschmackvolle Bilder ziehen die Blicke auf sich und die Klimaanlage ist so stark, dass sie gefühlte Minusgrade hervorzaubern könnte.

Die Weinflasche im Kühler mit den zwei Weingläsern auf dem Tisch winkte uns herausfordernd zu und rief: " Probier mich! Ich möchte Eure Gaumen benetzen. Laßt mich bloß nicht warm werden." Wer kann bei solch einer Aufforderung schon widerstehen? Wir jedenfalls nicht....;-)

 

 

 

26. April 2013, Fidschi (Polynesien), Ozeanien

Umzug. Etwa Zweihundert Meter am Strand entlang befindet sich das andere Resort. Kleiner, sehr viel ruhiger, luxuriöser, qualitativ hochwertigeres Essen und sogar günstiger. Nach dem Frühstück ging ich hinüber und fragte nach einem freien einfachen Zimmer. Die waren leider alle belegt, aber für den gleichen Preis könnten wir eine Luxus-Suite bekommen. Ich nahm das Angebot an (hehe) und bat darum, dass ein Fahrer unser Gepäck abholt. Klappte alles vorzüglich! Wir rekelten uns heute den ganzen Tag am Pool, an dem nur ab und zu ein weiteres Pärchen verweilte.

Linktipp:

www.wellesleyresort.com.fj

 

 

25. April 2013, Fidschi (Polynesien), Ozeanien

Inmitten zweier Resorts und somit direkt nebenan liegt das kleine traditionell, fidschianische Dorf namens " Namaquamaqua". Kinder spielten am Strand oder im Wasser, Frauen hängten Wäsche auf, putzen oder nahmen Seeigel aus. Hin und wieder fuhr ein kleines Fischerboot vorbei, das mit einem langen Holzstab, der ins Wasser gestochen wurde, vorwärts gedrückt. Die aus Wellblech gebauten Häuser, mit den abgeblätterten Farben, wirkten armselig. Die Menschen vor den Häusern grüssten uns aber sehr freundlich. Die Kinder liefen fröhlich an uns vorbei, berührten uns und riefen winkend "Bula, Bula", was "Hallo, Hallo" bedeutet.

Hier lebt auch "Ima". Ima ist geschätzte 50 Jahre alt und ihr fehlt der Einser im Gebiss. Sie hat neben großen Händen auch große breite Füße und ein noch breiteres Lachen. Ima führt einen kleinen Shop mit Lebensmitteln und Souvenirs. Eine deutsche Touristin kam einst zu ihr und fragte, ob sie etwas für sie kochen könne. Und so entstand eine weitere Geschäftsidee. Nun stehen auf ihrer Terrasse 3 einfache Holztische und 8 klapprige Stühle. Ima kocht einfach traditionell, was das Meer gerade so hergibt oder im Garten wächst. Das "Restaurant" in der rostigen Blechhütte wirkt einfach abenteuerlich...

 

 

24. April 2013, Fidschi (Polynesien), Ozeanien

Gestern bei Anreise konnten wir in der Dunkelheit noch nicht so viel von unserer neuen Umgebung sehen. Heute saßen wir auf unserer Terrasse vor der Bure (Bungalow) und schauten von einer Anhöhe herunter: Palmen und Farngewächse sind allgegenwärtig und stehen inmitten vieler anderer Büsche und Blumen. Es gibt einen kleinen Strand und einen gepflegten Rasen, die beide vor dem Wasser enden. Das weit vorgelagerte Riff hält die großen Wellen ab, so dass von den Brechern kaum etwas zu hören ist.

Ein schöner Ausblick!

 

 

23. April 2013, Fidschi (Polynesien), Ozeanien

Auf Wiedersehen Tonga!

"Bula Vinaka" Fidschi! Drei barfüßige Gitarristen mit bunten Hemden und Dreiviertelhosen standen in der Ankunftshalle und begrüßten die Ankömmlinge mit fröhlicher Musik. Das ging ja nett los.

 

Tischler Reisen? Nee, kennen wir nicht und winkten ab. Trotzdem sprach uns die freundliche, junge Dame an, denn so viele Deutsche kommen nicht von Tonga und reisen in Fidschi ein, so erklärte sie uns. Sie hieß uns Willkommen auf fidschianisch und hängte uns eine Muschelkette um. Dabei hatte sie auch den Voucher für die erste Unterkunft und besorgte ein Taxi.

Danke Susanne, auch das hast Du wirklich ganz toll organisiert! :-)

 

 

22. April 2013, Tonga (Polynesien), Ozeanien

Das vorherrschende Thema heute am Strand: Buddhismus

Kaari ist Buddhistin und erzählte uns interessante Geschichte über die Lehren des Dalai Lama, die Mönche und ihre persönlichen Lehrer, die sie bislang hatte.

Wir hörten ihr interessiert zu und werden uns wohl mit dem Thema noch intensiver beschäftigen...

 

 

21. April 2013, Tonga (Polynesien), Ozeanien

Sonntags geht es in die Kirche. Wir selbst sind nicht gläubig, aber interessiert.

Wir schnappten uns drei Fahrräder, denn Daniela wollte uns begleiten. Vor der Kirche wurden wir von einem netten Tonganer im Anzug empfangen und freundlich begrüßt. Die Kirche ist ein einfaches Bauwerk aus weißem Stein mit einfachem Satteldach. Es gibt rund um das Haus vier Türen, die alle offen standen. Die Fenster sind einfach verglast und oberhalb mit bunten Scheiben versehen. Im Inneren sieht es einfach und sauber aus. Drei Reihen mit ca. 12 Bänken bieten Platz für knapp Hundertfünfzig Menschen. Zentral vor den Bänken steht ein Pult. Am Kopfende befindet sich die Kanzel. Sie steht erhöht auf einem Podest und ist mit einem Zaun eingefasst. Wir sehen dort auch einen mächtiger Stuhl mit hoher Lehne und rotem Bezug. Zwei Tische daneben sind mit einer weißen Decke dekoriert. Die frischen bunten Blumen darauf sehen schön aus. An der Wand wurde großes rotes Kreuz aufgehängt.

An der Decke drehten sich ein paarVentilatoren. Es war 10 Uhr, die Kirche zur Hälfte gefüllt. Die Menschen hatten sich hübsch zurecht gemacht. Viele Männer trugen einen dunklen Anzug mit weißem Hemd und Schlips. Die Frauen hatten ihre Haare hochgesteckt und lange Kleider an, manchmal mit einem Ta'ovala (Bastrock) zusätzlich. Die Jugendlichen und Kinder waren genauso gekleidet und in einer großen Zahl vorhanden.

Eine Stimmpfeife ertönte. An dem Pult stand ein Mann und eröffnete den Gesang. Alle standen auf und ein wunderbarer melodiöser Chor berauschte uns. Beeindruckend. Danach wechselten sich Predigt und Gesang ab. Zwei Frauen und zwei Männer aus der Gemeinde trugen ebenfalls etwas vor. Sie lasen ab oder sprachen frei vor all den anderen. Bei einigen flossen Tränen. Manchmal wurden ihre Worte von den anderen bestätigt: "Malo" riefen sie dann oder ein Wort, dass ich nicht behalten habe.

Der Gottesdienst war nach gut einer Stunde vorbei und wir blieben noch ein wenig sitzen. Viele nickten uns zu oder bedankten sich für unserKommen. Ergreifend war's!

 

Den restliche Tag verbrachten wir am Strand und gönnten uns auf unserer Lodge eine Massage unter Palmen, von zwei kräftig aussehenden Chinesen.

 

 

20. April 2013, Tonga (Polynesien), Ozeanien

Heute war Samstag und es gab den großen Markt im Zentrum. Neben Obst, Gemüse und Handwerkskunst gab es heute auch Flohmarktartikel, Klamotten, Gegrilltes und unterschiedlichste Getränke. Neben Daniela schloss sich uns auch David aus Stuttgart an. Wir schlenderten, guckten, kauften an den Ständen Fleisch am Spieß, Erdnüsse und löschten unseren Durst mit frischen Obstsäften. Viele Frauen und Männer trugen den traditionellen "Ta'ovala", eine um die Hüfte gewickelte Bastmatte. Wer nun glaubte, heute ging es hektisch oder hoch her, sah sich getäuscht. Gelassenheit, Ruhe, entspannte Atmosphäre war auch heute an der Tagesordnung. Einzig ein Cruise-Schiff, das gerade am Kai fest gemacht hatte, brachte eine Schar von australischen Touristen in den Ort.

 

 

Der Abend war heute besonders: wir hatten es uns gewünscht und Waltraut kochte polynesisch. Fischspezialitäten in einem Päckchen aus grünen Gemüseblättern (Taro) gewickelt, gegart in einer phantastisch gewürzten Cocosmilchcreme. Lecker!

Wir saßen mit Kaari, Paul und Daniela zusammen an einem Tisch, genossen das Essen und hatten uns viel zu erzählen.

Ein unvergesslich schöner Abend!

 

 

19. April 2013, Tonga (Polynesien), Ozeanien

Mimi ist Pipi, Pipi ist der Pürzel, Uli ist schmutzig und Ushi ist das Aschloch. Wir sind froh, dass Ulli nicht Uschi heißt und mit dem Vorstellen mit Namensnennung halten wir uns zurück.....;-)

Waltraud - endlich lernen wir sie kennen. Die Frau, die vor über 20 Jahren mit ihrem Sohn nach Tonga kam und das Unternehmen gründete. Sie hatte viel Witz und unterrichtete uns gleich in Tonganisch...

 

 

Das ist ein "Fale"...

Unser kleines Häuschen im tonganischen Stil mit eingeflochtenen Palmenblättern an den Wänden.

Mit uns wohnten hier noch drei andere Gäste: das neuseeländische Paar Kaari und Paul sowie die Schweizerin Daniela, die bei Unternehmungen doch tatsächlich 3 x für unsere Tochter gehalten wurde. Eine wirklich nette "Kommune" mit gemeinsamen Unternehmungen und vielen lustigen und interessanten Gesprächen!

 

 

18. April 2013, Tonga (Polynesien), Ozeanien

Frühstück: Toast, Butter und hausgemachte Marmelade serviert in einer Muschel. Dazu verschieden Früchte, Tee und Kaffee.

Unser Gastgeber bot heute eine Fahrt in die Stadt an. Alles ließ sich dort leicht fußläufig erreichen. Der Fahrer zeigte uns die interessanten Stellen, wie den Königspalast, den Hafen, den Markt, die besten Cafés und den kleinen Busbahnhof, von wo aus wir wieder zurück fahren konnten. Alles wirkte entspannt. Kaum Verkehr, einige Menschen waren zu Fuß unterwegs. Die Geschäfte eher verwaist. Einzig in den Cafés war ein wenig Leben. Wir bestellten uns einen Cappuccino und fühlten in Tonga hinein. Die Menschen waren ruhig und rücksichtsvoll. Keine Hektik. Eine sehr angenehme Athmosphäre.

 

 

Wir gingen zum Markt. Es ist ein großes, offenes zweistockiges Gebäude. Vor den Eingängen wurden die Waren, hauptsächlich Obst und Gemüse, auf dem Boden liegend angeboten. Die Verkäufer saßen auf Stühlen oder auch auf dem Boden. Einige spielten Karten, einige schliefen. Sie hatten ihre Kinder dabei, die spielten oder auch schliefen. Keiner war aufdringlich. Die Tonganer warteten darauf, dass sie angesprochen wurden. Wir fühlten uns wohl. Im Inneren des Gebäude war es ähnlich. Hier lagen die Produkte auch auf Tischen. Neben Nahrungsmitteln wurde Kunsthandwerk angeboten. Aber keine Tiere. Die Gerüche waren exotisch. Wir rochen an dem Obst und waren u.a. erstaunt, wie groß hier beispielsweise die Avocados sind. Orangen sind hier grün. Wir guckten uns um und am Ende kauften wir für unser Abendbrot ein: Süßkartoffeln, Avocados, Zwiebeln, Kürbis, Bohnen, Erdnüsse und Orangen. Um es vorwegzunehmen: Es schmeckte köstlich!

Wir gingen zum Busbahnhof. Die Busse fahren ca. einmal die Stunde, einen Fahrplan aber gibt es nicht. Bereits nach wenigen Minuten kam aber unser Bus und wir stiegen ein. Er hat ca. 20 Sitzplätze. Keiner verkauft hier Tickets. Bezahlt wird beim Aussteigen, indem man entweder sein passendes Kleingeld in einen Korb wirft oder dem Busfahrer oder dem Beifahrer Geld gibt und das Wechselgeld wiederbekommt. Als wir starteten wurde die Musik auf volle Lautstärke gedreht. Bei offenen Scheiben kam es uns vor, als rolle ein Partybus die Strasse entlang. Reggae und Südseeklänge sind vorherrschende Genres. Wir entdeckten keine Busstationen. Keiner drückte eine Stoptaste, es gibt auch keine. Der Fahrer schien jeden zu kennen und wußte, wo er aussteigen will. Wir erkannten einige Stellen auf der Insel wieder und kamen langsam zu unserer Lodge. Aufgrund der lauten Musik war keine Kommunikation mit dem Busfahrer möglich, so nutzten wir einen Stopp, um schnell nach vorne zu springen und unseren Haltewunsch mitzuteilen. Es funktionierte.

Es war ein wirklich tolles Erlebnis: in der Stadt, auf dem Markt und die Busfahrt zurück. Dazu die zurückhaltenden Menschen, deren Freundlichkeit inmitten einer grünen Oase mit all seinen Palmen und Plantagen.

Zum Sonnenuntergang gingen wir wieder die paar Meter an den Strand und ließen uns im warmen Wasser von der seichten Strömung und den kleinen Wellen verwöhnen.

 

 

17. April 2013, Tonga (Polynesien), Ozeanien

"Das Problem mit Euch Musikern ist, das ihr Eure Gitarren in weichen Taschen transportiert. Wir sind voll ausgebucht und haben dafür kein Platz im Handgepäck. Nur eine Ukulele würden wir akzeptieren."

Meine Augen wanderten an diesem Mann hoch. Mit fester Stimme und hartem Blick sagte ich langsam und betonend: "Diese Gitarre ist äußert wertvoll und ich gebe sie auf keinen Fall als Gepäckstück auf!" Es entstand eine kleine Pause. Dann forderte er mich auf, ihm die Gitarre zu zeigen. Ein Blick zu seinem Kollegen und dessen Zustimmung einholend, sagte er: "yes, it's ok." Na, geht doch... Oh,Mann....!

 

Malo e lelei Tonga! (Hallo Tonga!)

 

"Way" holte uns ab und er kannte den Weg....;-)

Unser Fahrer passte in unsere sprichwörtlich Schublade eines Südseebewohners: Sympathisch, wohlgenährt und nett. Er erzählte uns viel über seine Insel, sein Leben und der Tanganer allgemein.

Die aus Holz gebauten, schlichten Häuser am Wegesrand verbreiteten Charme: Die Farbe blätterte ab, die Fenster waren grösstenteils unverglast und der durchziehende Wind ließ die farbigen Stoffe der Gardinen im Wind wehen. Auf den Grundstücken standen inmitten von Blumen und Pflanzen abgewrackte Fahrzeuge. Männer, Frauen und Kinder saßen im Garten und manche winkten. Es wirkte alles beschaulich und freundlich.

 

Unsere Unterkunft in dem kleinen Dorf Ha'atafu ist eine traditionell geführte kleine Lodge mit 10 Bungalows, den sogenannten "Fales". Die Wege zu den Fales waren ausgetretene, natürliche Pfade. Im tropischen Garten hingen Bananen zum freien Verzehr an den Bäumen. Zwei Angestellte pflückten Kokosnüsse. Ein alter Pferdekarren mit einer Achse und einer Deichsel stand als Blickfang Richtung Strand. Dort waren auch einige Hängematten zwischen den Bäumen gespannt. Ein kleiner Springbrunnen plätscherte vor sich hin. Hühner liefen herum, Vögel sangen. Zwei Hunde begrüßten uns.

Kalolina, die Frau des Inhabers, hängte uns Blumenkränze um den Hals und führte uns zu unserer Unterkunft: ein großes Schlafzimmer plus Bad. Auf der Terrasse zwei Stühle und auch hier: eine Hängematte!

Wir gingen zum Meer und aßen eine Banane, die so unglaublich wohlschmeckend war. Ein Angestellter reichte uns beim Vorbeigehen eine frisch gepflückte Kokosnuss zum Trinken. Am Strand spendeten Bäume und kleine Unterstände mit Palmenblättern drauf Schatten. Wir schauten aufs Wasser: Das vorgelagerte Riff brach die Wellen. Die Oberfläche glitzerte. Das Wasser war badewannenwarm. Sogleich schnorchelten wir und sahen die bunten Fische in den Korallen.

 

Abends wurde uns Mahi Mahi, ein typischer Südseefisch, im offenen Restaurant serviert. Es schmeckte vorzüglich!

 

Was für ein erster Tag in der Südsee!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

16. April 2013, Auckland (Nordinsel), Neuseeland

"Tut mit Leid, aber Sie dürfen nicht mitfliegen!" sagte der Mann beim Check In. Verdammt! Wir Oberschlauen hatten kein Weiterflugticket, dass die Ausreise belegt. Und ohne dieses, lassen die Südseestaaten niemanden einreisen, wird uns erklärt. Wir diskutierten mit verschiedenen Angestellten, bekamen unterschiedliche Aussagen, buchten kurzerhand einen Flug nach Deutschland - aber am Ende reichte es nicht. Kurzum, wir wurden auf die erste Maschine am nächsten Morgen umgebucht, suchten ein Hotel in der Nähe und schrieben einer Freundin in Deutschland eine "Hilfe"-Email: " Bitte buche uns HEUTE Flüge von Tonga nach Fidschi, von Fidschi nach Neukaledonien und von dort nach Tahiti. Und schicke uns die Tickets bitte per Email zu."

Den Abend verbrachten wir in der Hotelbar, tranken ein paar Wein und harrten der Dinge, die über Nacht in Deutschland für uns organisiert wurden. Morgens um 6:45 Uhr konnten wir tatsächlich die Tickets ausdrucken und wurden um 7:00 Uhr zum Flughafen gebracht. Also, wenn das kein Timing war...

Liebe Susanne, wir danken Dir!!! :-)

 

 

14. April 2013, Auckland (Nordinsel), Neuseeland

Aufräumen, säubern, wegschmeißen, einräumen.

Es sind unsere letzten zwei Tage hier. Ein bisschen Wehmut, weil's so schön war und man sich nun trennen muß, doch auch Vorfreude auf die Südsee mischt sich gerade bei uns beiden.

 

Wir sagen "Ka Kite" - "auf Wiedersehen"!

 

 

13. April 2013, Auckland (Nordinsel), Neuseeland

Ein bisschen Wehmut kommt jetzt auf. Fast 3 Monate Neuseeland liegen hinter uns und wir fuhren zu unserer letzten Station: Auckland.

Am Hafen angekommen, umherschlendernd, blickten wir auf ein paar Boote nieder. Ein wunderschöner alter Segler bereitete gerade das Ablegen vor und die Augen des Skippers und meine trafen sich. Nein, es war nicht Liebe auf dem ersten Blick, sondern es folgte die Frage, ob wir nicht eine zweistündige Fahrt vor der Küste mit machen wollten. Da ließen wir uns nicht zwei mal bitten. Bei Sonnenschein in der Hängematte liegend, genossen wir die Fahrt in Aucklands Hafen und Küstenstreifen.

 

Linktipp:

http://www.haparanda.co.nz/index.html

 

 

12. April 2013, Port Albert (Northland), Neuseeland

Spiegeleier satt, sagte der Speiseplan. Chefkoch Jörg ließ sich nicht lumpen und briet, was das Zeug hielt. Mit den beiden Engländern saßen wir draußen vor der Campküche auf einen naturbelassenen Spot im Kauriwald und frühstückten. Die Sonne ließ sich auch heute, nach über 11 Wochen intensives Scheinen, nicht lange bitten und erwärmte die Luft schon um 8 Uhr auf "kurze Hose" Temperatur.

Da wir für unseren Südseetrip noch einiges zu organisieren hatten, war unser Ziel der nächstgelegene Ort mit Internetzugang.

Und auf dem Weg dorthin fand Ulli ein stellvertretendes Motiv für all die Sammler und Jäger Neuseelands: Ein Grundstück, ein Haus und ein Sammelsurium von verrosteten Fahrzeugen und Maschinen...

 

 

11. April 2013, Trounson Kauri Park (Kauri Coast), Neuseeland

Sie spricht genug für ganz England: Marie aus dem Britischen Königreich, unterwegs auf Weltreise mit ihrem Mann Steve. Erfrischend, lustig und kein Ende in Sicht: So ließen wir den Vormittag verstreichen auf dem Campspot in Rawene. Und wie der Zufall wollte, trafen wir uns zum Lunch an einem Lookout wieder! 

 

 

 

Und dann kam ER! Tane Mahuta! Über zweitausend Jahre alt! Hart, nein sehr hart! Und groß! Länge über 50 Meter! Von wem sprechen wir? Ein Kauri Baum! Und nicht irgendein Kauri Baum. Nein, der älteste und gewaltigste unter ihnen. Wir standen nachmittags staunend vor dem Riesen. Und wir freuten uns, dass diese Bäume nun geschützt werden. Denn gnadenlos wurden sie früher abgeholzt. Wir sahen weitere Kauri Bäume. Einer hat doch noch einen größeren Umfang als der Tane Muhuta. Nämlich sagenhafte 16 Meter! Man stelle sich vor: 10 Menschen, die sich an ausstreckten Armen anfassen und um den Stamm einen Kreis bilden. Oder der Durchmesser: über 5 Meter! So lang ist unser Campervan!

Ab dem 17ten Jahrhundert gingen Holzfäller hinein, mit ihren Äxten und Sägen in den dichten Regenwald. Die Riesen haben ein wahnsinnig hartes Holz. Was für ein Kraftakt muß dies also gewesen sein, diese Bäume zu fällen. Aber damit ja nicht genug. Er mußte anschließend noch zerkleinert und abtransportiert werden. Wir hatten wirklich genug Stoff zum Nachdenken.

Abends trafen wir wieder Steve and Marie. Da freuten wir uns aber!

Nachts ging es gemeinsam auf Kiwi Jagd, ausgerüstet mit einer Taschenlampe, die ein rotes Zellophan Häubchen bekam. Somit verschreckt man die Vögel nicht, und wir wurden nicht "nachtblind". Stockduster war der Wald. Mäuse raschelten im Gebüsch, nasse Farne strichen durchs Gesicht, Kiwis schrieen. Gesehen haben wir aber leider keine, dafür leuchteten Glühwürmchen und ein sagenhafter Sternenhimmel!

 

 

10. April 2013, Rawene (Far North), Neuseeland

Heute wurde endlich abgerockt! DIE Motive, auf die Ulli schon so lange gewartet hat. In der Landschaft in Far North, mit seinen Hügeln, seinen großen Weiden, intensiven Tönen und seiner Einsamkeit standen endlich die Häuser, die für ein schönes Foto wie geschaffen waren: Verfallen, abgeblättertes Holz, unterschiedlich verblasste Farben und allein auf der Wiese vor sich dösend.

 

 

9. April 2013, Kari Kari Peninsula (Far North), Neuseeland

Der morgendliche Weg führte uns zunächst zurück nach Opua. Der Segelhafen ist der Ausklarierungsort für Schiffe aus Neuseeland und DER Starthafen für Schiffe in die Südsee. Unser Angebot als Crew hängten wir ans Schwarze Brett der Marina und wer weiß, vielleicht haben wir ja Glück...

 

 

 

 

 

Die anschließende Fahrt über die Bay of Islands und die Far North Küste bot neben den vorgelagerten Inseln, raue Küstenlandschaften und einsame Buchten.

Auf der Halbinsel Kari Kari ließen wir den Tag bei einem Sonnenuntergang, einer Regenwolke und dem dazugehörigen Regenbogen ausklingen. 

 

 

 

 

8. April 2013, Opua (Bay of Islands), Neuseeland

Den gestrigen angesteuerten Campspot fanden wir so wundervoll, dass wir heute einfach einen Tag dranhängten.

Da wir mit dem Gedanken spielten, von Neuseeland nach Tonga zu segeln, bereiteten wir unseren Aushang als Crew für den Törn in die Südsee vor.

 

 

 

7. April 2013, Opua (Bay of Islands), Neuseeland

Jetzt aber! Wasser lassen bei Hundertwasser! Ob er wegen dieser Prosa so gerne Toiletten modellierte? Wie auch immer. Neben fotografierenden Asiaten ist die eigentliche Notdurft auf Hundertwassers letztem Kunstwerk nicht so einfach: Die öffentliche Toilette in Kawakawa!

 

 

Nachmittags kamen wir in die Bay of Islands. Hunderte von vorgelagerten Inseln lassen uns immer wieder anhalten und den Blick von den Passstraßen auf die Buchten werfen. Die Augen werden hier aber wirklich verwöhnt.

 

 

 

 

 

6. April 2013, Whangarei (Northland), Neuseeland

Ein Jaguar im Wasser!

Wer behauptet, hier gibt es kein Wildlife, wurde nun eines besseren belehrt. In Deutschland wohl undenkbar, hier an der Tagesordnung: ein schnittiger Jaguar mit Anhängerkupplung, einem Trailer und Angelboot. Der Wagen wurde rückwärts ins Meergefahren, um das Boot ins Wasser zu lassen. Die Kiwis sind manchmal echt hemmungslos!

 

 

Rouladen! Ja, Rouladen! Ich glaubte es nicht. Mein Leibgericht! Wir wurden heute mit leckerer deutscher Hausmannskost verwöhnt.

Margret und Henning, Weltreisende seit 23 Jahren mit ihrem Katamaran Diaethyl, lernten wir vor einigen Wochen auf der Südinsel Neuseelands kennen. Dort sprachen sie ihre Einladung aus und wir nahmen gerne an.

 

 

Den Nachmittag verbrachten wir an Deck mit "Sektchen" und Klönschnack und abends dann, offenbarte Margret ihre Töpfe : zum Vorschein kamen Rindsrouladen, gemischtes Gemüse und Kartoffeln. Mein Herz lachte, mein Bauch platzte....:-)

 

 

 

 

5. April 2013, Whangarei (Northland), Neuseeland

Hundertwasser? Auf dem ersten Blick sieht das Café im Abbild eines Schiffes namens "Eutopia" so aus. Kacheln bunt durcheinander gelegt, runde Formen der unterschiedlichen Separees , Fenster und Türen in unterschiedlichen Maßen und die Möbel uneinheitlich, aber passend wild durcheinander. Peter Harris ist für dieses skurrile Café verantwortlich. Er hat es aus "ferrocement", also Stahlbeton, in der kleinen Gemeinde Kaiwaka in einem phantasiereichem Stil erbaut.

 

 

Die nächste Geschichte beginn so: An einer kleinen Hafeneinfahrt Whangereis....

Das kreisrunde Örtchen wird von mir zeitgleich mit einem älteren Herren aufgesucht: Zielgerichtet und nebeneinander stehend, Männergespräche auf höchstem Niveau! So, und genau so, werden kurzfristig Freundschaften geschlossen! Man geht nicht wieder auseinander und seiner Wege. Nein! Wir haben einen Snapper geschenkt bekommen. Das ist keine Schweinerei, sondern ein delikater Fisch, der uns fangfrisch sogar noch filetiert wurde! Was für ein unerwarteter 5 Sterne Genuss....:-)

 

 

4. April 2013, Port Albert (Northland), Neuseeland

Schon einmal Beine auf einer Brücke fotografiert?

In Port Albert standen wir auf einer Brücke, ließen den Blick schweifen auf einige Boote, festgemacht an Moorings und einem der "Motorhomes" der Kiwis!

Das Haus auf Rädern wird in Neuseeland auf skurrile Art umgesetzt. Die Kiwis reisen gern und ungeachtet unserer deutschen Aerodynamik, neuester Technik, gepaart mit vollständiger Ausstattung auf engsten Raum, wird hier die Zweckmäßigkeit des bereits Bestehenden gesucht...

3. April 2013, Kaiaua (Coromandel), Neuseeland

Der kilometerlange Übernachtungsstreifen auf der Halbinsel im Coromandels Vogelschutzgebiet namens Seabird Coast bot so Einiges: Hier war die Auswahl an freien Plätzchen, die Aussicht auf das gerade vorhandene Wattenmeer und dem glitzernden Wasser und der Vielzahl an Vögeln, wie ein durstlöschender Natursprudel in einem ausgetrockneten Gaumen. Ja, hier wurde "Champagner" geguckt und Rotwein getrunken...:-)

 

 

2. April 2013, Port Jackson Road (Coromandel), Neuseeland

Heute war mal wieder einer der romantischen Abende...:-)

 

 

 

 

 

 

 

1. April 2013, Port Jackson Beach (Coromandel), Neuseeland

Der Weg weiter in die Nordspitze des Coromandel Nationalparks lohnte sich total. Die geteerten Straßen hören auf und gehen über in enge, staubige, sandige, dennoch gut zu befahrende Pisten. Immer weniger Touristen mit immer kleineren Fahrzeugen begegnen uns in dieser kurvenreichen Küstenstraße. Wir passierten eine Wasserstelle und wurden an die ersten Monate in Australiens Outback erinnert. Knorrige, schiefe und stark verästelte Bäume säumten den Weg. Sie waren unterschiedlich groß und ragten teilweise in den Weg oder ins Meer hinein. Wenn sie sich nun noch bewegen würden und zu uns sprächen, wäre das Märchenland perfekt.

Das Land am Wegesrand fällt steil herab, Begrenzungen gibt es nicht. Die Aussicht ist abwechslungsreich: aufs Meer, in Täler hinein, auf Schafweiden, die in die Hänge gebaut sind, windschiefe Gebäude, felsige Küsten und kleinere vorgelagerte Inseln.

 

Hier ist das Campen stark reglementiert, die Natur wird geschützt. Ostern ist aber nun vorbei und wir finden reichlich Platz an einer geschützten, feinsandigen Bucht direkt am Ozean. Für 10 Dollar pro Person und Nacht gab es neben Wasser und Toiletten absolute Ruhe und wunderschöne Ausblicke.

 

 

 

 

 

31. März 2013, Coromandel Town (Coromandel), Neuseeland

Die Stadt, die der Region den Namen gibt, ist gemütlich und voll mit netten Cafe's und Kunsthandwerkerläden... Wir bummelten, tranken Kaffee und guckten.

Durch Zufall trafen wir kurz hinter der Stadt die Hamburger Christiane, Heiko und Johann wieder. Was für eine Freude. Wir verbrachten den restlichen Tag am Strand zusammen und fuhren gemeinsam auf einen Campingplatz. Der Abend war mild und so saßen wir gemeinsam unter den Sternen und ließen uns Pasta und Wein bis spät in die Nacht schmecken.

 

 

30. März 2013, Kuaotunu (Coromandel), Neuseeland

Happy Easter oder föhliche Ostern!

Wie feiern eigentlich die Kiwis? Viele Hinweisschilder deuteten auf einen "fishing contest" hin. So auch auf dem Caravanpark, auf dem wir spät nachmittags den letzten freien Platz ergatterten. Neben versteckten Ostereiern, gab es in verschiedenen Altersgruppen Angelwettbewerbe mit anschließender Siegerehrung und Wurst vom Grill. Die Neuseeländer gehen also über Ostern gern mit ihrer Familie in die Natur, zelten und fischen.

 

 

29. März 2013, Hahei (Coromandel), Neuseeland

Heißes Wasser, das aus bis zu zwei Kilometern Tiefe an die Oberfläche drängt.

Das gibt es hier am "Hot Water Beach".

Um an dieses Naturwunder zu gelangen, braucht man Ebbe, denn die ca. 100 qm auf denen ein natürliches SPA-Erlebnis möglich ist, kann nur bei Niedrigwasser erreicht werden.

Wir kamen rechtzeitig vor dem großen Trubel an, machten uns ein Bild von der Lage und holten Erkundigungen bei den Rettungsschwimmern ein: Wann, Wo und Wie am besten? Mit diesen Informationen ausgestattet, liefen wir die knapp 500 Meter über den Strand an die besagte Stelle. Hier galt es nun mit den Füßen eine warme Stelle im Sand zu ertasten und anschließend zu graben. Mit uns waren 100 andere Leute am Start und buddelten um die Wette, auf der Suche nach der besten Quelle. Sandburgen entstanden, in denen sich Paare, mehrköpfige Familien oder Singles hinein legten. Bierflaschen wurden geöffnet und sich entspannt zurückgelegt. Teilweise brodelte es an der Oberfläche und das herausfließende Wasser ließ Menschen tanzen, denen die Füße zu heiß wurden.

Die Burgen, die zu nah am Wasser gebaut wurden, fielen durch heranrauschende Wellen immer wieder zusammen. Aber unermüdlich wurde weiter geschaufelt.

Nach ca. 2 Stunden ist der Spuk vorbei, dann setzt die Flut wieder ein...

 

 

28. März 2013, Hahei (Coromandel), Neuseeland

Kennt ihr Fred? Fred aus Düsseldorf? Der Fred, der nach eigenen Angaben den Starclub rockte? Der, der immer reist und die ganze Welt kennt? Drei Goldkettchen um den Hals und Fönwelle? Ok, ich merk schon, ihr kennt ihn nicht. Ist auch nicht nicht so schlimm.

Wir beide jedenfalls hatten aber am Abend jede Menge Spaß mit unseren Gitarren und Bier am Hals....:-)

Das eigentliche Highlight war aber hier am Strand zu finden. Ein Naturphänomen, entstanden aus immer wieder hereinbrechenden Wellen, die einen Torbogen im Gestein entstehen ließen: die Cathedral Cove!

Der Weg führte über felsiges Gestein und mehrere vorgelagerte Buchten zu diesem Strandabschnitt. Nur bei Ebbe kann man durch den Bogen laufen und Hinweisschilder warnen vor herabfallenden Felsen. Aber der Blick hindurch auf eine im Wasser stehende Felssäule ist schon sehr, sehr sehenswert.

 

 

27. März 2013, Hahei (Coromandel), Neuseeland

Auf unserem Weg nach Coromandel trafen wir den radelnden Schweizer Andreas durch Zufall wieder und nahmen ihn ein paar Kilometer mit. Er war sehr dankbar, denn durch die Stadt Tauranga und über das dahinter liegende Gebirge ist für ihn als Radler sehr anstrengend und gefährlich zu fahren.

 

 

 

 

 

Vier Stellplätze gibt es in Hahei an der Cathedral Cove, an denen man kostenlos übernachten darf! Wir ergatterten einen davon und standen europäisch:

Holländer, Schweizer und ein weiteres deutsches Pärchen hatten ebenso Glück. Die Holländer reisen auch schon seit Monaten um die Welt. Auch sie hatten den Job aufgeben, um die Welt ein bisschen mehr kennen lernen.

 

 

26. März 2013, Matata (Bay of Plenty), Neuseeland

Tölpel und Delphine- mit der Yacht zur Vulkaninsel "White Island"...

Oh Mann, wo fang ich nur an. Was für ein ereignisreicher Tag.

Wir hatten eine Tour zur aktiven Vulkaninsel namens White Island gebucht. Zwei Stunden dauerte die Fahrt über den Südpazifik auf einer luxuriösen Motoryacht. Delphine sprangen neben dem Boot aus dem Wasser. Spielerisch umkreisten sie uns und machten sich einen Spaß, neben der Yacht her zu schwimmen oder unter ihr weg zu tauchen.

Die Vulkaninsel kam nun langsam näher und die schon von weitem sichtbare Rauchwolke wurde immer größer. Die See hatte eine lange rollende Welle und somit ankerten wir bei Ankunft einige Meter vom Strand entfernt.

Mit einem Schutzhelm und Sauerstoffmaske bewaffnet, wurden wir gruppenweise mit einem Schlauchboot an eine schmale, wackelige Leiter gebracht, die an einem Felsen befestigt war. Es schaukelte kräftig und schon das Anlanden stellte eine kleine Herausforderung dar.

 

Wir sahen ein zerfallendes Gebäude, die einstige Schwefelmine. Rauchschwaden stiegen empor, wohin man auch blickte. Schwarze Steine, teilweise gelb oder weiß vom ewigen Schwefel überzogen, säumten unseren Weg. Heißen Quellen schossen aus dem Boden und verwandelten sich in warme Rinnsale. Wir testeten das Wasser und es schmeckte metallisch, salzig-ähnlich wie Blut. Dumpfes, tiefes Grollen ertönte aus einem Krater. Auf dem Weg dorthin blubberte es matschig aus dem Boden. Das Grollen wurde mehr und wir sahen in einer weißen Rauchwolke Steine und Matsch mehrere Meter hoch in die Luft fliegen. Der Schwefelgeruch biss sich in unseren Lungen fest und wir setzten die Masken auf. Gänsehaut überzog unseren Körper. Das Grollen nahm weiter an Lautstärke zu ... alle hielten die Luft an. Plötzlich kreiste ein Hubschrauber über uns und keiner hätte sich in dem Moment wohl gewundert, wäre Rambo hier abgesprungen.

 

Nie waren wir der Kraft, dem Druck des Inneren der Erde so nah. Wenn der Vulkan ausbricht, muß die Zerstörung kolossal sein!

 

Nie hatten wir etwas Imposanteres gesehen. Nie etwas Gewaltigeres gespürt!

 

Emotional gefangen ging es zurück zur Yacht. Wir umkreisten die Vulkaninsel und das Adrenalin nahm ab. Aber was war das? Wir sahen fliegende Fische! Mehrere Meter weit und vielleicht einem Meter über dem Meer flogen sie neben dem Boot entlang. Hatten wir zuviel giftige Dämpfe inhaliert? Nein, sie waren real und wir konnten es kaum glauben. Nie zuvor hatten wir diese Tiere gesehen. Was für ein Glück!

 

Und die Imposants des Tages ging noch weiter. Hunderte von Tölpeln schwammen auf dem Meer. Sie tauchten nach Fisch. Hier mußte der Tisch reich gedeckt sein. Schwerfällig starteten sie aus dem Meer, als das Boot näher kam. Sie liefen mehrere Meter über das Wasser, bis sie sich endlich in die Lüfte hoben. Auch Delphine waren wieder da. Es müssen weit über 50 gewesen sein. Sie schwammen teilweise in 10 er Gruppen, sprangen und spielten in der Bug- und Heckwelle.

 

Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hingucken sollten.

 

 

25. März 2013, Matata (Bay of Plenty), Neuseeland

Heute war Klönschnack Tag! So heißt das im Norden Deutschlands, oder?

Mit den Hamburgern Christiane und Heiko mit ihrem Sohn Johann, die gestern bereits Zeuge unseres Campervan-Ausrichtungsmanövers wurden und einem radelnden Schweizer namens Andreas, ließen wir uns die Sonne auf den Bauch scheinen und "schnackten" einen aus.

 

 

24. März 2013, Matata (Bay of Plenty), Neuseeland

Nu aber mal wieder ans Meer! Es ging gen Osten, an die Bay of Plenty.

In Matata, einem kleinen Küstenort, demonstrierten wir ein paar zuschauenden Urlaubern, wie meine kleine Prinzessin auf der Erbse unseren Camper fachmännisch ausrichtet: Das Gelände wird abgescannt, Hölzer verschiedener Stärke aus dem Kofferraum geholt und entsprechend vor die Reifen gelegt. Ein kurzes Nicken symbolisiert mir, dass ich den Wagen nun ein Stückchen vorfahren soll. Die Hände erst ausgebreitet und dann immer weiter zueinander geführt, bis ein Klatschen mir zeigt, hart in Bremse zu steigen. So - die Balance zum Schlafen ist hergestellt.... :-)

 

 

23. März 2013, Lake Rerewhakaaitu (Rotorua), Neuseeland

Nur die Harten komm'n in'n Garten. Drei Jugendliche in Badeklamotten, ein Mittvierziger mit seinem Powerboot, das wie eine kleine Rakete aussah und eine kreisrunde Luftmatratze mit Festhaltegriffen im Schlepptau. Wir sind auf 500 Meter Höhe am Lake Rerewhakaaitu und der ist erfrischend kalt, um es vorsichtig auszudrücken. Der Motor des Bootes machte einen Höllenlärm und das Boot zischte über den See. In der Entfernung konnten wir in einer schnellen Kurve die Matratze fliegen sehen und zwei kleine Körper dazu... Das war denn wohl doch ein bisschen zu schnell. Alle hatten aber Rettungswesten an und niemand kam zu Schaden. Im Gegenteil, sie hatten ihren Spaß.

Der See ist groß genug für jedermann und so sahen wir auch Rentner, die zum Angeln rausfuhren, Kanu-Begeisterte und ein paar Hunde, die dem weggeworfenen Stöckchen hinterher schwammen.

Wir waren mit den Augen aktiv - saßen windgeschützt in der Sonne und guckten...

 

 

22. März 2013, Lake Rerewhakaaitu (Rotorua), Neuseeland

Die hölzernen Stege verlaufen in einer unregelmäßigen Schleife durch ein Gebiet, als wäre hier nichts Besonderes. Doch die Nordinsel Neuseelands liegt auf einer Vulkanplatte und in dem Naturpark "Craters of the Moon" wird es ergreifend deutlich: nachdem wir den Eingang passierten, sah man unterschiedlich große weiße Dunstwolken aus der Erde aufsteigen. Wir schauten auf ein Gebiet so groß wie 10 Fußballfelder und das war durchzogen von kleinen und großen Kratern. Auf unserem vorgegebenen Weg warnten Hinweisschilder vor den heißen Wasserdämpfen, dem blubbernden Wasser und den gefährlichen Mulden, aus denen heißer Dampf entwich. Das unterirdische Magma entsandte Schwefelgeruch, der über das ganze Areal schwebte.

Nur wenige Gewächse haben sich angepasst und bedecken kleine Abschnitte inmitten dieser hügeligen Mondlandschaft.

Faszinierend - würde nicht nur Mr. Spock sagen!

 

 

21. März 2013, Lake Taupo (Ruapehu), Neuseeland

Der Sommer ist kalendarisch vorbei - die Sonne brennt, Segler kreuzen auf dem Lake Taupo. Im kurzen Höschen, schattensuchend, ein Cappuccino in der Linken, stießen wir auf den Herbstanfang an.

 

 

Die ersten Eindrücke eines wunderbaren goldenen Herbstes zeigten sich, indem die Blätter sich langsam rötlich verfärbten und die untergehende Sonne diese Farben noch deutlicher erscheinen ließ.

 

 

Die Sonnenuntergänge sind wohl das Schönste zur Zeit: in diesen Momenten benetzen sich Ullis Äuglein und kleine Freudentränchen drängen sich aus den zwinkernden Lidern heraus...

 

 

 

 

 

 

20. März 2013, Lake Taupo (Taupo), Neuseeland

Tongariro Nationalpark.

In der Mitte dreier Vulkane thront mit seinem schneebedecktem Kegel der größte: Ruapehu! An seinen Flanken liegen die kleineren Mount Ngauruhoe und Mount Tongariro. Die Wolken tanzten auf ihnen herum und so schien es, als ob Rauch aus ihnen herausquoll.

Immer höher hinauf. Enge, unübersichtliche Kurven, schwarzes Geröll auf der Straße, gespickt mit weitem Blick auf die vom Vulkan zerstörten Landmassen. Große Krater, tiefe Furchen, nur teilweise Flora: flaches Kraut, dass sich dem Magma widersetzt, bzw. jetzt die Stirn bietet.

Nach einigen Kilometern stießen wir auf Ruapehu's Gipfel und seine Schneegrenze. Liftanlagen, Hütten, Budenzauber: vor unserem inneren Auge sahen wir Skiläufer, Snowboarder und Schneeballschlachten. So muß es hier im Winter aussehen, wenn die schwarze Asche von den weißen Himmelsflocken vollständig bedeckt ist.

 

Trotz Schwefel und zerstörender Lavakraft zaubert die Natur wunderschöne Landschaften hervor: auf den Weg zum Lake Taupo umfahren wir die kleineren Vulkane und fanden uns inmitten einer violett blühenden Heidelandschaft wieder. Zauberhaft!

 

 

 

 

 

 

19. März 2013, Ohakune (Ruapehu), Neuseeland

Ein kleines blondes Wesen mit Engelsgesicht zog sich morgens ihre Schlumpfhose an, denn draußen war es immer noch ungemütlich und regnerisch. Während der Fahrt in Richtung der Ruapehu Region blieb es bei diesen Beinkleidern - ja, so sah es heute aus, im rollenden Zuhause der Hamburger Schlümpfe in Neuseeland...;-)

 

Ohakune, kurz vor dem Zentrum der Nordinsel, ist der Ausgangsort zum Vulkangebiet im Tongariro Nationalpark. Der Nationalpark ist Weltkulturerbe und Neuseelands erster überhaupt.

Und morgen werden wir ihn erkunden!

 

 

18. März 2013, Ashhurst (Manawatu), Neuseeland

Unausweichlich herrschte im ganzen Land Regen! Wir brauchten nicht weiterfahren, denn nicht nur die Aussicht von "unserem" Berg war trüb! Sie war es überall. Und so war die Entscheidung schnell gefällt: wir fuhren in die nahegelegene Stadt Palmerston North und aktualisierten unsere Website.

 

Den einsamen Platz in Ashurst nahmen wir abends wieder ein und stürzten uns auf unsere Bücher...:-)

 

 

17. März 2013, Ashhurst (Nordinsel), Neuseeland

Was ist hier denn los? Aus den Augenwinkeln sahen wir ein Straßenfest. Hart in die Bremse und in eine Parklücke eingelocht. Der Cartertoner Lions Club bittet zum Tanz! Wir sahen Menschen in Gewändern aus dem 19. Jahrhundert, Hufeisenwerfen, Ausstellungen von Bildern und alten Traktoren und einen Flohmarkt. Aber angetan hatte uns eine Gruppe singender Ukulele Spieler und ein Löffeltrommler. Ca. 12 Frauen und 4 Männer saßen und standen im Kreis. Eine Frau im Rollstuhl führte die Gruppe voller Spass und Musik im Körper an. Der Löffeltrommler war ein alter Herr mit schneeweißem Hemd und schwarzer Anzughose, die von gruenen Hosenträgern gehalten wurde. Er war genauso so agil und feurig dabei wie die anderen, so dass unser Herz lachte. Wir sangen bekannte Lieder mit, klatschten ordentlich Beifall und wurden nachher zum Abschied mit Winken und nettem Lächeln bedacht.

 

 

Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz führte Ulli uns auf einen Berg. Wir hatten freien, weitläufigen Blick in ein unbewohntes Tal. Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu und wir erlebten... Himmelkino!

Ich versuche es mal so zu beschreiben: Wir sahen das Wetter kommen. Regen von links schob sich langsam in unsere Richtung und ein kurzer Schauer trieb uns in den Wagen. Die Sonne schien dabei auf rechts weiter und richtete ihre Strahlen durch die ziehenden Wolken punktuell aufs Tal und erhellte einzelne Landstriche. Kühe grasten. Eine kleine Wolke tanzte auf einem Gipfel, ergoss ihr Nass und erstrahlte bei untergehender Sonne in den Regenbogenfarben. Der restliche Himmel wurde dabei roter und feuriger. Was für ein Programm! Hier saßen wir in erster Reihe und das ohne Funk- und Fernsehgebühren!

 

 

16. März 2013, Featherston (Nordinsel), Neuseeland

Der Morgen in einer " Großstadt" beginnt wie er geendet hat. Schwimmer ziehen ihre Bahnen, Radfahrer und Jogger kommen vorbei und andere wiederum sitzen draußen vor einem Café. Wir freuen uns über unsere "Frühstücksatmosphäre"!

Wir wollten hier aber nicht weiter ausharren, sondern fuhren auf dem "Winetrail" Richtung Norden, ohne Wein gekauft zu haben...

 

 

15. März 2013, Wellington (Nordinsel), Neuseeland

Mit der Fähre "Interislander" von Picton nach Wellington konnten wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen wurden wir auf die Nordinsel gebracht, zum zweiten konnten wir die schöne Fahrt durch den Queen Charlotte Sound genießen.

In Wellington sind Freedom Camper willkommen und somit gibt es freie Übernachtungsplätze! Wir entschieden uns für die Karaka Bay. Sie liegt ein bisschen außerhalb der City auf einer kleinen Halbinsel. Die Wohngegend dort ist vergleichbar mit Hamburg Blankenese. Die Häuser sind in einem Berg integriert und verschiedene Treppen führen von der Straße direkt am Wasser hinauf. Die Anwohner gucken aufs Wasser, auf dem viel Sport getrieben wird. Segler, Kanuten und Schwimmer tümmeln sich im Nass, während Jogger und Radfahrer die wenig befahrenen Straßen und Wege nutzen.

Wir stehen ein wenig abseits. Vor uns ist eine riesige Fläche Rasen, an dem der kleine Sandstrand grenzt. Dem vorgelagert sind Umkleideräume, Außenduschen und Toiletten, die von den Schwimmern genutzt werden.

 

 

14. März 2013, Picton (Marlborough Sounds), Neuseeland

Und unsere Vorfreude wurde noch übertroffen! Wir fuhren auf dem "Queen Charlotte Drive" direkt am größten Sound entlang und somit den Blick stets aufs Wasser gerichtet. Sehr häufig gibt es kleine Haltebuchten, so dass ich Ullis regem Wunsch nach Fotostopps Folge leisten konnte. Nun hatte auch ich Gelegenheit, die wunderschönen Ausblicke auf das tiefblaue Wasser, die vielen kleinen Buchten, dessen Wasser am Rande hell grün scheint, die Inseln und Schluchten, zu sehen. In einigen Buchten dümpelten Segel- oder Motorboote oder sie lagen an einem Steg, die zu den wenigen Häusern gehörten, die in den Felsen erbaut worden sind.

 

 

In dem malerisch gelegenen Ort Picton angekommen, verbrachten wir den Nachmittag am Fuße der angrenzenden Bergkette. Hier endet der Sound und die Stadt beginnt. Wir tranken Kaffee mit Blick aufs Wasser, wo sich viele Boote tummelten. Einer kleinen Segelregatta schenkten wir genauso Aufmerksamkeit, wie dem Einlaufen der großen Fähre, mit der wir morgen die Südinsel verlassen wollen.

 

 

13. März 2013, Rai Valley (Marlborough Sounds), Neuseeland

So langsam kommen wir den Marlborough Sounds näher, den nord-östlichen Zipfel der Nordinsel. Wir freuen uns total, dass wir in den Genuss kommen werden, hier an dieser riesigen Soundlandschaft entlang fahren zu können. Ein Sound sieht aus wie ein Fjord, ist nur anders entstanden: Ein Fjord ist ein eiszeitliches Flusstal - typischerweise sehr schmal und von steilen Felswänden begrenzt -, das nach dem Rückzug des Gletschers vom Meer überflutet worden ist. Ein "Sound" dagegen ist ein Flusstal, dass aufgrund eines Ansteigens des Meeresspiegels, eines Absinkens von Land oder einer Kombination aus beidem überflutet wurde.

 

Ach ja, am frühen Morgen probierten wir unsere selbst gemachten Eierbecher aus und sie funktionierten wunderbar...:-)

 

 

12. März 2013, Ruby Bay (Nelson/Tasman), Neuseeland

An der Nordküste entlang Richtung Marlborough Sounds übernachteten wir wieder eine Nacht an der Ruby Bay und genossen nach einer ruhigen Nacht! (hier fand vor kurzen die bereits erwähnte "bumm bummm bumm..." Party statt) noch den ganzen Vormittag des nächsten Tages in der Sonne beim Lesen und Beine "braten"...;-)

 

 

 

 

 

11. März 2013, Collingwood (Golden Bay), Neuseeland

Happy Birthday to you, happy Birthday to you, haaappy biiiirthdaaaay...:-)

Ulli mein Schatz hatte heute Schlüpftag. Uns begrüßte ein strahlend blauer Himmel mit sommerlichen Temperaturen. Während Ulli sich salonfähig machte, dekorierte ich den Geburtstagstisch: Ein bisschen Treibholz, verschiedene Muscheln, Schneckengehäuse, ein Glas bunte M&M's und ein von mir selbst gekaufter Schokoladenkuchen mit Kerze drauf. Mein Geschenk war ein "Green Stone", den es nur hier in Neuseeland gibt und den ich vor zwei Wochen am Süd-Strand gefunden hatte.

Als Ulli aus der Dusche kam, brannte das Kerzenlicht ....und fertig war das Strahlegesicht...:-)

 

Wir verbrachten den ganzen Tag am Strand. Ulli sprang bei 25 Grad im Schatten in die Fluten und schwamm ein wenig gegen das auslaufende Wasser an. Am 11. März im Bikini bei strahlender Sonne im warmen Meer baden, wohlwissend um die winterlichen Temperaturen in Hamburg, war der Genuss gleich doppelt so groß...:-)

 

 

 

 

10. März 2013, Collingwood (Golden Bay), Neuseeland

Wir sitzen erhöht in einem Café am nord-östlichen Zipfel der Südinsel und gucken auf ein Vogelschutzgebiet. Es ist 30 Kilometer lang und schützt im Halbkreis gebogen die Bucht, die uns zu Füßen liegt. Farewell Spit besteht hauptsächlich aus mächtigen Sanddünen und bietet neben Tölpeln, zahlreichen anderen Vogelkolonien ideale Lebensbedingungen.

 

Wir guckten uns an und dachten das gleiche...da fährt man ans Ende der Welt und sieht ein Ebenbild von der Schleimünde, nur ein bisschen größer.

 

 

Im Ort Collingwood angekommen, der durch eine Hauptstraße mit 3 Geschäften, einer Werkstatt, einem Museum, zwei Cafés und einem naturbelassenen Caravanpark besticht, fühlen wir uns wohl. Beim Picknick am Hafen mit seinen 3 Booten, entscheiden wir hier zu bleiben.

Wir wandern bei Ebbe durch den Sand, der neben verschiedenen Muscheln, eine ganze Menge Treibholz beherbergt. Äste, Stämme, sogar einen ganzen Baum nebst Wurzeln sahen wir. Der Baum ist mit Muscheln überzogen und als wir nah dran waren, hörten wir ihn zischen und säuseln. Das muß wohl von der Sonne kommen, die dem Baum und seinem Bewuchs die Flüssigkeit entzieht. Wir wateten wie Stoerche durch Priele, Pfützen und kleinere, flache "Seen", die allesamt Körpertemperatur hatten. Die Sonne liess die Oberflächen glitzern und wir schauten bis zum Horizont auf das Watt. Der Untergrund war teilweise hart und wellig, so dass meine Marzipanfüsschen empfindlich reagierten...:-) Dann wiederum waren Abschnitte so weich, als wenn man in einen frisch gelegten Kuhfladen tritt und das Weiche durch die Zehen quillt...

 

 

9. März 2013, Takaka (Nelson/Tasman), Neuseeland

Bumm, bum, bumm, bumm bumm, bumm... Eine schlaflose Nacht, da in unmittelbarer Nachbarschaft eine Horde junger Kiwis eine Party feierte. Die Musik war eine penetrante Bassbeschallung: bumm, bumm, bumm bumm, bumm...

Nur eine winzige Zehntelsekunde lang spät in der Nacht dachte ich, einfach mal nett zu fragen, ob sie die Musik nicht leiser machen könnten. Aber wäre ich dann nicht der Volldepp gewesen und genau das Gegenteil wäre eingetreten?

Ich ließ es natürlich bleiben! Ich nahm mir aber vor, früh morgens mit der Gitarre und meinem unvergleichlichen Gesang vor ihren Zelten zu stehen...so!

Mit kleinen Augen am frühen Morgen lümmelte ich mich beim dritten Kaffee im Campingstuhl und da platzierte mit voller Absicht, da war ich mir ganz sicher, ein kleiner Vogel seine Morgentoilette direkt auf meinen nackten Wanst!

"Ein Vogelschiss am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen", lachte Ulli...

 

 

Später am Tag am Strand des Abel Tasman Nationalparkes konnten wir unbekümmert aus dem Gebüsch heraus die seltenen Strandsegler beobachten! Eine fast ausgestorbene Spezie. Man findet sie nur an flachen, breiten und langen Strandabschnitten, an denen der Sand recht fest sein muß. Auch treten sie meist in Scharen auf und können sich nur bei stärkeren Winden fortbewegen.

Sie erreichen eine Spannweite von bis zu drei Metern und segeln recht geschickt und schnell vorwärts. Die Körperform, so muß man sich vorstellen, entspricht dem eines sitzenden Menschen in einem Liegefahrrad. Die ausgebreiteten Flügel sind bunt und dienen wohl der Abschreckung.

Wir guckten und staunten...;-)

 

 

8. März 2013, Ruby Bay (Nelson/Tasman), Neuseeland

Die Tasmanische See liegt wie ein nasser Teppich vor uns. Leicht wellig und feucht... Von der Ruby Bay aus schauen wir auf Nelson, das in der Abendsonne wie ein Haufen weißer Kieselsteine an der Kante eines Berges leuchtet. Heute gab es frisches Fischfilet mit Knoblauch, dazu Kartoffeln gestampft und Broccoli. Das alles in der Campervanküche zubereitet vom Chefkoch Ulli, mit einem Rotwein kredenzt, der in neuseeländischer Südwestlage über Jahre reifte, gekeltert mit prallen blauen Trauben, die von zarten, jungen Frauenhänden liebevoll gepflückt wurden... legger!...:-)

 

 

7. März 2013, Nelson Lakes (Nelson/Tasman), Neuseeland

Wir, die Kurzstreckenspezialisten, die über Wochen gerade mal eben den Motor erwärmen konnten, haben doch tatsächlich einen Marathon hingelegt. In drei Stunden Autofahrt konnte eine Strecke von über 200 km überwunden werden. Die Reifen glühten, der Auspuff qualmte, dem Motor hing die Zunge raus. Der Fahrer japste nach einer Nackenmassage, einzig der Co- Pilot behielt die Nerven. Das Team "wegobano" befindet sich nun schon 1,5 Stunden vor dem nächsten Etappenziel: die Nordküste der Südinsel!

 

 

6. März 2013, Hanmer Springs (Canterbury), Neuseeland

Auch Waschen muß mal wieder sein. Also wurde das sonnige Wetter ausgenutzt, gewaschen und die Kleidung an die Leine gehängt.

Apropos Wetter! Wurde uns nicht ständig gesagt, dass es gerade auf der Südinsel häufig vorkommt, dass man 4 Jahreszeiten an einem Tag hat? Ja... wo sind sie denn? Wir halten Ausschau, fahren überall herum .... und? Nichts zu sehen davon! Einfach nichts!

In den fast 7 Wochen unserer Reise in Neuseeland hatten wir bis auf 2 -3 halbe Regentage, ausnahmslos schönes, sonniges und warmes Wetter!

Vielleicht liegt es ja daran, dass auf der anderen Seite der Weltkugel, also in Deutschland, der Schnee einfach nicht weichen will...?!

 

 

5. März 2013, Mount Somers (Canterbury), Neuseeland

Auf der Durchreise übernachten wir am Mount Somers und bestaunen die schöne Landschaft entlang der "Inner Scenic Route" von der Südinsel Neuseelands. Die bevölkerungsarme Canterbury Region ist geprägt durch geschwungene Bergformationen, die gelb golden überzogen sind und immer wieder unterschiedlich große Täler hervorbringt. Dazu sehen wir im Kontrast einen tiefblauen Himmel mit Wolken, die wie weiße Klekse von einem Pinsel hervorgezaubert aussehen.

 

 

4. März 2013, Lake Opuha (Canterbury), Neuseeland

Die Schwerelosigkeit der Gedanken beim zartrosa Bräunen der vorderen Muskelpartien im körperanschmiegendem Chaiselongeue, mit dem giftgrünen Palmolive im Vordergrund auf einer schwindelerregenden Höhe von 1500mm.

Das Nun und Jetzt entscheidet über Dort und Da und wir bleiben wo wir sind... Wir haben ja sonst nichts zu tun...